Papiergold - wie ETFs und Zertifikate den Preis verzerren

Zusammenfassung

Physisches Gold ist nach wie vor ein Symbol für Stabilität und Knappheit. Der moderne Goldmarkt wird jedoch von papierbasierten Finanzinstrumenten beherrscht, die auf Versprechen und nicht auf Substanz beruhen. ETF-Anteile und Goldzertifikate suggerieren Eigentum, das in Wirklichkeit oft nicht existiert. In einem schwachen Währungssystem verändert diese Trennung zwischen Realität und Schein die Preisbildung, das Vertrauen in die Märkte und die langfristige Sicherheit von Vermögenswerten tiefgreifend.

Die Illusion des Besitzes

Wer heute "in Gold investiert" , besitzt in den meisten Fällen kein physisches Metall, sondern lediglich ein verbrieftes Recht - in Form eines Zertifikats oder eines Anteils an einem börsengehandelten Fonds. Diese Instrumente sind bequem, liquide und steuerlich vorteilhaft, aber sie basieren auf einem fragilen Fundament. In den meisten Fällen gibt es keine Garantie dafür, dass für jeden ausgegebenen Anteil auch physisches Gold vorhanden ist. Der angebliche Besitz von Gold läuft oft auf eine Kreditbeziehung hinaus, die in ein komplexes Netz von Banken, Verwahrern und Vermittlern eingebettet ist.

ETF bedeutet nicht Eigentum

Ein emblematisches Beispiel sind die weltweit beliebten börsengehandelten Goldfonds. Sie versprechen, den Goldpreis nachzubilden und behaupten, durch physisches Gold gedeckt zu sein. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch die Realität: Anleger in börsengehandelte Fonds sind keine Besitzer von Goldbarren, sondern vielmehr Inhaber von Anteilen an einem Fonds, der - theoretisch - Gold besitzt. Viele dieser Fonds arbeiten mit derivativen Instrumenten, Leerverkäufen und Bruchteilen von Reserven. Das bedeutet, dass diejenigen, die Gold-ETFs kaufen, am Preis und nicht an der tatsächlichen Knappheit beteiligt sind.

Die künstliche Ausweitung des Goldangebots

Dieses System hat zu einer buchhalterischen Vermehrung von Gold geführt. Die tatsächliche physische Knappheit wird durch eine Masse von Papierrechten außer Kraft gesetzt. Der Marktpreis spiegelt nicht mehr die tatsächliche Verfügbarkeit des Metalls wider, sondern die Nachfrage nach Finanzinstrumenten. In einem schwachen Geldsystem, in dem Geld und Kredite unbegrenzt geschaffen werden können, wird sogar Gold, das per definitionem nicht inflationierbar ist, in Papierform aufgebläht.

Eine Folge der schwachen monetären Architektur

Die Existenz von "Papier"-Goldmärkten ist kein Zufall. Sie ist das logische Ergebnis eines Finanzsystems, das auf Kredit, Hebelwirkung und Vertrauen und nicht auf echten Ersparnissen beruht. Die Märkte streben nach Liquidität und Geschwindigkeit, nicht nach Substanz. So wie die heutige Währung per Dekret und nicht durch ihren inneren Wert existiert, existiert ein Großteil des "Goldmarktes" nur durch rechtliche Konstruktionen - nicht durch echtes Metall.

Warum der Preis irreführend ist

Viele Analysten führen den Goldpreis als Indikator für Stabilität oder Inflation an. Wenn jedoch 10- oder 20-mal mehr Gold auf dem Markt gehandelt wird, als tatsächlich physisches Gold vorhanden ist, verliert der Preis jegliche Aussagekraft. Er ist das Ergebnis eines finanziellen Forderungsspiels und nicht einer realen Preisbildung für ein knappes Gut. Die Knappheit bleibt verborgen - verdeckt durch eine synthetische Masse von Versprechungen.

Bitcoin als Eigentumsmodell

Bitcoin stellt einen radikalen Bruch dar. Jede Einheit existiert nur einmal, sie kann nicht mehrfach dupliziert, verpfändet oder verliehen werden. Es gibt keine Zertifikate auf Bitcoin, die unabhängig von der tatsächlichen Verfügbarkeit existieren. Selbst die 2024 in den USA zugelassenen Bitcoin-ETFs sind 1:1 abgesichert - jede ausgegebene Einheit muss durch real gehaltene Bitcoins gedeckt sein. Dies ist ein völlig anderes Modell als Papiergold, bei dem die Absicherung oft nur theoretisch ist.

Diejenigen, die Bitcoin besitzen, halten ihn direkt - ohne Vermittler, ohne Treuhänder, ohne Versprechen über einen "anderswo gelagerten Vermögenswert". In einem solchen System beruht die Preisbildung auf echter Knappheit, nicht auf Vertrauen oder Hebelwirkung. Bitcoin ist digitales Eigentum - kein Derivat.

Gold und Bitcoin als Geldformen im Vergleich

Knappheit

Gold ist physisch knapp, mit einer jährlichen Förderrate von etwa 1,5 %. Allerdings wird diese Knappheit durch Zertifikate, börsengehandelte Fonds und Futures-Märkte künstlich verwässert. Bitcoin hingegen ist absolut knapp: Das Angebot ist auf 21 Millionen Einheiten festgelegt - mathematisch, nicht politisch. Keine Behörde kann diese Regel ändern.

Teilbarkeit und Übertragbarkeit

Gold ist kaum teilbar und teuer zu transportieren. Es eignet sich für die Aufbewahrung großer Vermögenswerte, ist aber unpraktisch für Mikrotransaktionen oder internationale Überweisungen. Bitcoin ist in 100 Millionen Satoshi pro Einheit teilbar und kann weltweit in Echtzeit übertragen werden - ohne die Notwendigkeit von Vertrauen oder physischer Infrastruktur.

Authentizität und Eigentum

Gold kann gefälscht, beschlagnahmt oder Gegenstand von Herkunftsstreitigkeiten sein. Der Eigentumsnachweis erfordert das Eingreifen einer dritten Partei. Bitcoin ist unveränderlich, überprüfbar und nicht konfiszierbar, solange die privaten Schlüssel unter Kontrolle bleiben. Das Eigentum ist kryptografisch garantiert - nicht nur rechtlich.

Politische Neutralität

Gold war immer wieder Gegenstand staatlicher Kontrolle: Beschlagnahmungen, Verbote, Handelsbeschränkungen. Bitcoin ist vollständig dezentralisiert - er gehört niemandem, er unterliegt keinen Grenzen, er hat keine zentrale Autorität. Es ist ein monetäres Netzwerk, das für alle offen ist, ohne Diskriminierung.

Geld für das 21. Jahrhundert

Die monetären Qualitäten von Gold sind jeder Fiat-Währung überlegen. Doch im Vergleich mit Bitcoin zeigt sich eine noch tiefere Wahrheit: Was Gold in der analogen Welt repräsentierte, realisiert Bitcoin in der digitalen Welt - reiner und kompromissloser. Bitcoin verkörpert alle Merkmale gesunden Geldes nach der Österreichischen Schule - und verstärkt sie durch die Effizienz und Unveränderlichkeit des Codes. Er ist keine Alternative, sondern die Weiterentwicklung von gesundem Geld.

Fazit: Vertrauen ist kein Schutz

Der Papiergoldmarkt zeigt uns deutlich die Verzerrungen eines schwachen Geldsystems. Wenn Eigentum auf eine vertragliche Illusion reduziert wird, verliert selbst ein jahrtausendealter Vermögenswert wie Gold seine Funktion als Wertaufbewahrungsmittel:In einer auf Schulden und Fremdkapital basierenden Wirtschaft bestimmt nicht die reale Knappheit den Preis, sondern die Nachfrage nach synthetischen Instrumenten.

Bitcoin stellt die logische und strukturelle Alternative zu diesem Modell dar. Wer Bitcoin besitzt, besitzt direkt einen begrenzten, überprüfbaren und nicht zählbaren Teil eines globalen monetären Netzwerks. In Zeiten, in denen das Vertrauen genauso aufgebläht ist wie die Währung, bietet nur authentisches Eigentum Schutz, Souveränität und wirtschaftliche Wahrheit.

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Kevin Quast

Meine Reise in die Welt des Bitcoin begann im Jahr 2020 während eines Winterspaziergangs mit einem guten Freund, der mir begeistert von Bitcoin und seiner Vision erzählte. Seitdem hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen!

https://www.bitcoin-locarno.ch
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