Geld aus dem Nichts - warum die Kreditvergabe unser Wirtschaftssystem verzerrt
Zusammenfassung
Geld entsteht heute nicht mehr durch Produktion oder Sparen, sondern hauptsächlich durch die Kreditvergabe der Banken. Dieser Prozess verändert das wirtschaftliche Gleichgewicht tiefgreifend und begünstigt diejenigen, die der Geldquelle nahe stehen, zum Nachteil der übrigen Gesellschaft. Der so genannte Cantillon-Effekt zeigt, wie die Schaffung neuen Geldes zu sozialen Ungleichgewichten führt. Nach Ansicht der Österreichischen Schule führt diese Dynamik zu Fehlinvestitionen, Inflation und Eigenkapitalverlusten. In scharfem Gegensatz dazu steht ein begrenztes Geldsystem wie Bitcoin, das auf Knappheit, individueller Verantwortung und zeitlicher Stabilität beruht.
Geldschöpfung durch Kredite - ein kurzer Überblick
Viele denken immer noch, dass die Banken nur das Geld verleihen, das die Sparer einzahlen. Doch dieses Bild entspricht nicht der Realität. In dem Moment, in dem eine Bank einen Kredit vergibt, schafft sie neues Geld aus dem Nichts.
Wird zum Beispiel ein Kredit für den Kauf eines Hauses gewährt, wird der Betrag dem Konto des Kunden gutgeschrieben, ohne dass das Geld vorher existiert hat. Das Geld wird durch einen einfachen Buchungseintrag geschaffen.
Dieser Prozess, der als biblische Geldschöpfung bekannt ist, ist heute der Hauptkanal, durch den neues Geld im Fiat-Geldsystem geschaffen wird. Dieses Geld basiert nicht auf real geschaffenen Werten, sondern auf der Hoffnung, dass der Kredit mit Zinsen zurückgezahlt wird. Das Ergebnis ist ein System, das von Natur aus auf ein kontinuierliches Wachstum der Schulden angewiesen ist.
Der Cantillon-Effekt - warum Geld nicht neutral ist
Der Wirtschaftswissenschaftler Richard Cantillon hat bereits im 18. Jahrhundert ein Prinzip erkannt, das auch heute noch von zentraler Bedeutung ist: Wer das neue Geld zuerst erhält, profitiert, wer es zuletzt erhält, erleidet einen Verlust.
Die Preise steigen nicht überall zur gleichen Zeit. Die ersten Empfänger - wie Banken, der Staat oder große Unternehmen - können das Geld zu noch unveränderten Preisen ausgeben. Erst später, wenn sich das Geld in der Wirtschaft verteilt, beginnen die Preise zu steigen, und diejenigen, die das Geld zuletzt erhalten - Arbeitnehmer, Rentner, Sparer - sehen, wie ihre Kaufkraft sinkt.
Die Inflation ist daher auch ein soziales Problem: Sie wirkt wie eine unsichtbare Steuer, die den Wohlstand nach oben umverteilt und Ungleichheiten und Spannungen verschärft.
Das moralische Problem der Geldschöpfung
Die Österreichische Schule sieht in diesem Mechanismus nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein ethisches Problem. Ein System, in dem Geld nicht durch Arbeit, Sparen oder reale Produktion, sondern durch privilegierte Entscheidungen entsteht, untergräbt die Grundlagen von Vertrauen und Gerechtigkeit.
Wenn der Zugang zu Krediten leichter ist als die Akkumulation von Kapital, wird die Spekulation belohnt, während die reale Produktion benachteiligt wird. Der Markt verliert seine Lenkungsfunktion, und die Wirtschaft wird zunehmend der politischen und finanziellen Manipulation ausgesetzt.
Stattdessen basiert ein solides Geldsystem auf Knappheit, Transparenz und der Einsicht, dass Reichtum nicht aus dem Nichts geschaffen werden kann, sondern nur durch konkrete Beiträge zur Gesellschaft.
Fiat-Geld und seine strukturellen Schwächen
Fiat-Geld - d.h. tatsächliches Geld, das von Zentral- und Geschäftsbanken ausgegeben wird - kann fast unbegrenzt geschaffen werden. Geld wird nicht durch Produktivität oder Sparen geschaffen, sondern durch politische Entscheidungen oder Kreditvergabe.
Diese ständige Expansion führt mit der Zeit zu einem Wertverlust. Ersparnisse werden ausgehöhlt, umsichtige Akkumulation wird bestraft, und der Rückgriff auf Schulden wird gefördert. Der Konsum wird zur Pflicht, langfristiges Denken verschwindet.
Schwaches Geld schafft Instabilität, verzerrt Anreize und schwächt die wirtschaftliche Basis der Gesellschaft.
Bitcoin als alternatives Angebot
Bitcoin basiert auf dem gegenteiligen Prinzip: Keine zentrale Behörde kann nach Belieben neue Einheiten schaffen. Die maximale Menge ist begrenzt und die Ausgabe erfolgt in einem transparenten, öffentlichen Prozess, der durch mathematische Regeln bestimmt wird.
Jede neue Bitcoin-Einheit entsteht nur durch Rechenleistung und Energieverbrauch, d.h. durch echte Kosten.
Damit ändern sich die Spielregeln: Geld wird wieder mit der Realität verbunden. Diejenigen, die sparen und langfristig Werte schaffen, werden belohnt. Wer investiert, muss dies mit echtem Kapital tun, nicht mit leichten Krediten.
Bitcoin ist kein Wundermittel, aber er bietet ein Geldsystem, das auf bestimmten Regeln, Fairness und individueller Verantwortung beruht.
Fazit - Ein gerechtes Geldsystem ergibt sich aus der Art der Geldschöpfung
Die Art und Weise, wie Geld geschaffen wird, prägt unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unsere Werte. Ein System, das auf Schulden und ungleicher Verteilung von neuem Geld beruht , kann auf Dauer weder stabil noch gerecht sein.
Die Österreichische Schule hat schon vor langer Zeit auf diese Verzerrungen hingewiesen - und heute bietet uns Bitcoin eine konkrete Möglichkeit, sie zu überwinden. Anstatt Geld aus dem Nichts zu schaffen, basiert Bitcoin auf Knappheit, Transparenz und Neutralität.
Wenn wir eine gerechtere und nachhaltigere Wirtschaft wollen, müssen wir zuerst das Geld überdenken, auf dem sie beruht.
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