Die Travel Rule in der Schweiz: Was Bitcoin wissen müssen

Zusammenfassung

Die Schweiz wendet die International Travel Rule an. Ab einem Schwellenwert von CHF 1'000 pro Transaktion müssen Anbieter wie Relai oder Pocket zusätzliche Informationen über Absender und Empfänger sammeln. Für diejenigen, die langfristig in Bitcoin sparen, bleibt die Selbstverwahrung entscheidend, während das Fiat-System zunehmend auf Kontrolle und Regulierung setzt. Stabiles Geld wie Bitcoin hingegen ebnet den Weg für eine Kultur der Eigenverantwortung und Freiheit.

Regulierung im Fiat-System

Im gegenwärtigen Geldsystem wird die Kontrolle zum Instrument, das das Vertrauen ersetzt. Da Papiergeld beliebig vermehrt werden kann, müssen die Behörden ständig überwachen, wer es in welchem Umfang bewegt. Die Travel Rule spiegelt diese Logik wider: mehr Dokumentation, mehr Kontrolle, weniger Privatsphäre. Ab einem Betrag von 1'000 Franken pro Transaktion sind die Anbieter verpflichtet, die Identität der beteiligten Personen zu erfassen und zu übermitteln.

Umsetzung in der Schweiz

Auch in der Schweiz ist diese Regel nun Realität. Anbieter wie Relai, Pocket, Bitcoin Suisse oder Swissquote müssen bei Transaktionen über 1'000 Franken vollständige Kundendaten erfassen und übermitteln. Wer Bitcoin von diesen Plattformen auf sein eigenes Wallet wie die BitBox02 transferiert, muss bestätigen, dass er der tatsächliche Besitzer ist. Technisch ist das oft ein einfacher Schritt in der App, aber die Botschaft ist klar: Der Staat will jeden Geldfluss nachvollziehen.

Warum reden wir erst jetzt darüber?

Die Travel Rule ist in der Schweiz seit 2020 in Kraft, wird aber von vielen als Novum empfunden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Jahrelang fehlte es an technischen Standards für die sichere Übertragung von Daten zwischen Anbietern, doch nun wird die Durchsetzung mit Protokollen wie IVMS-101 zur Realität. Außerdem hat die FINMA begonnen, den Standard strenger durchzusetzen und den Betreibern strengere Kontrollen aufzuerlegen. Privatkunden schließlich bemerken die Auswirkungen erst jetzt, wenn in Apps wie Relai oder Pocket die Aufforderung erscheint, zu erklären, dass eine bestimmte Wallet wirklich ihnen gehört. Die Regel ist nicht neu, wohl aber ihre praktische Anwendung.

Die Aussichten für private Sparer

Für diejenigen, die Bitcoin als langfristige Reserve betrachten, ändert sich nicht viel. Der Kaufprozess wird besser dokumentiert sein, aber sobald Bitcoin in Eigenverwahrung sind, entziehen sie sich der Logik des Fiat-Systems. Wahre Freiheit beginnt mit der Selbstverwahrung. Peer-to-Peer-Transaktionen zwischen Privatpersonen bleiben von der Travel Rule ausgenommen. Hier zeigt sich der grundlegende Unterschied zwischen einem staatlich kontrollierten Geldsystem und dezentralem Geld wie Bitcoin.

Stabiles Geld und persönliche Verantwortung

In der Österreichischen Schule der Nationalökonomie steht stabiles Geld für Verantwortung und spontanes Gleichgewicht. Im Gegensatz dazu erfordert schwaches Geld, das sich unbegrenzt vermehren kann, Regeln, Kontrollen und ständige Eingriffe. Bitcoin gehört zur ersten Kategorie: Es erlegt Verantwortung auf, belohnt Sparen und schützt die Privatsphäre, sobald es persönlich bewacht wird.

Fazit: Kontrolle statt Freiheit

Die Travel Rule ist ein politisches Instrument, das den Bürger immer transparenter macht. Offiziell ist von der Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung die Rede, doch in Wirklichkeit ist sie ein Vorwand, um jeden Kleinsparer zu kontrollieren. Schon mit ein paar tausend Franken wird in der Schweiz sichtbar, wer Bitcoin kauft und wohin er sie transferiert. Es ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre. Während Papiergeld immer neue Formen der Überwachung braucht, zeigt Bitcoin mit seiner dezentralen Struktur, dass Vertrauen auch ohne Kontrolle existieren kann. Je stabiler das Geld ist, desto weniger braucht es Überwachung.

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